Die Sedlmayr-Mörder und der Streisand-Effekt

Der Münchner Schauspieler Walter Sedlmayr wurde 1990 getötet, zwei Halbbrüder wurden deswegen zu lebenslanger Haft verurteilt. Mittlerweile sind beide wieder in Freiheit und klagten auf Löschung ihrer Namen in älteren Online-Archiven. Teilweise waren sie erfolgreich, nur das Deutschlandradio wehrte sich – mit Erfolg. Man kann dazu stehen wie man will, wenn Menschen, die die Rechte eines anderen in der wohl eklatantesten Weise verletzt haben, ihre eigenen Rechte einfordern. Aber möglicherweise hätten die beiden Halbbrüder besser geschwiegen, als den Instanzenweg bis zum Bundesgerichtshof zu beschreiten.

Der Grund dafür ist der so genannte Streisand-Effekt. Wer Informationen aus dem Gedächtnis des Internets löschen möchte, verursacht in der Regel eine Multiplikation dieser Information, bzw. macht erst recht auf sie aufmerksam. Obwohl alle deutschen Medien die Namen der Halbbrüder heute verschweigen, ist es ein leichtes, sie herauszufinden. Zwar musste sich die deutsche Wikipedia den deutschen Gesetzen beugen und die Namen löschen, im amerikanischen Artikel zum Sedlmayr-Mord sind sie aber weiterhin zu finden. Dort ist sogar ein eigener Eintrag verlinkt, in dem die Geschichte des gescheiterten Löschversuchs dokumentiert wird. – Mehr zum BGH-Urteil gegen die Sedlmayr-Mörder

Von Schundlader

Der Schundlader sorgt dafür, dass mit dem Schund kein Schindluder getrieben wird. Der Schund muss in der Schundgrube landen.

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